Der Cost-Average-Effekt: Dein Finanz-Workout für langfristigen Erfolg

Der Cost-Average-Effekt: Dein Finanz-Workout für langfristigen Erfolg

von Dean Gröning
10.09.2024
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Du gehst regelmäßig ins Fitnessstudio oder zum Sport und weißt daher, dass konstantes Training und Disziplin der Schlüssel zu langfristigem Erfolg sind. Du gehst nicht ins Gym, machst einen Satz Bankdrücken und erwartest sofort sichtbare Ergebnisse. Stattdessen arbeitest du regelmäßig an Deinen Muskeln, optimierst Deine Ernährung und bleibst dabei, auch wenn der Fortschritt mal langsamer ist als gewünscht. 

Der Weg zur körperlichen Fitness gleicht dem Weg zur finanziellen Fitness – und hier kommt der Cost-Average-Effekt ins Spiel.

In diesem Blogbeitrag zeige ich Dir, warum der Cost-Average-Effekt ein finanzielles Pendant zu Deinem Trainingsplan ist und wie er Dir helfen kann, langfristig (D)ein Vermögen aufzubauen, ohne ständig die „perfekte“ Investment-Gelegenheit suchen zu müssen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist der Cost-Average-Effekt?
  2. Der Cost-Average-Effekt im Vergleich zu Deinem Trainingsplan
  3. So funktioniert der Cost-Average-Effekt
  4. Wie der Cost-Average-Effekt Dir beim Vermögensaufbau hilft
  5. Wie Du den Cost-Average-Effekt in Deine Finanzplanung integrierst
  6. Finanz-Fitness mit dem Cost-Average-Effekt


1. Was ist der Cost-Average-Effekt?

Der Cost-Average-Effekt beschreibt eine Anlagestrategie, bei der Du in regelmäßigen Abständen denselben Geldbetrag investierst – egal, ob die Märkte gerade steigen oder fallen. 

Anstatt also zu versuchen, den perfekten Zeitpunkt für den Kauf von Aktien, ETFs oder anderen Anlagen zu finden, investierst Du stetig und baust so über die Zeit Dein Portfolio/Depot auf.

Ähnlich wie bei Deinem Trainingsplan, wo Du regelmäßig dieselben Übungen machst und mit der Zeit Fortschritte siehst, zielt der Cost-Average-Effekt darauf ab, langfristig eine verbesserte Durchschnittsrendite zu erzielen.


2. Der Cost-Average-Effekt im Vergleich zu Deinem Trainingsplan

Wenn Du im Fitnessbereich aktiv bist, ist Dir bereits bewusst, dass Training nicht jeden Tag gleich funktioniert.

Manchmal hast Du einen großartigen Tag im Gym, die Gewichte fühlen sich leicht an und Du siehst Fortschritte. 

An anderen Tagen kämpfst Du Dich durch die Routine und fragst Dich, warum Du Dich nicht so stark fühlst wie beim letzten Mal. 

Ähnlich verhält es sich bei der Börse – die Märkte schwanken, es gibt Hochs und Tiefs, und manchmal scheinen Investitionen keine (sofortigen) Früchte zu tragen.

Der Cost-Average-Effekt nimmt den Druck, den "perfekten" Zeitpunkt zum Investieren zu finden

Es ist, als würdest Du Deinem Körper jeden Tag die richtige Dosis Training geben, unabhängig davon, wie Du Dich fühlst. 

Langfristig führen Deine Bemühungen zu sichtbaren Fortschritten, selbst wenn Du kurzfristige Schwankungen hast. 

Das Gleiche gilt für Deine Investments – durch regelmäßige Einzahlungen profitierst Du von einer Glättung des durchschnittlichen Einstiegspreises.


3. So funktioniert der Cost-Average-Effekt

Stell Dir vor, Du investierst jeden Monat 100 Euro in einen Aktienfonds oder ETF. 

Die Preise der Aktien schwanken. In einem Monat kaufst Du bei hohen Kursen weniger Anteile, und im nächsten Monat, wenn die Kurse gefallen sind, kannst Du für dieselbe Summe mehr Anteile kaufen. 

Mit der Zeit führt diese Methode dazu, dass Du Deine Investments zu einem Durchschnittspreis einkaufst, was das Risiko mindert, bei einem Höchststand zu viel zu investieren.

Hier ein einfaches Beispiel:

  • Monat 1: Der Aktienkurs beträgt 50 Euro. Du kaufst 2 Anteile.
  • Monat 2: Der Aktienkurs sinkt auf 40 Euro. Du kaufst 2,5 Anteile.
  • Monat 3: Der Aktienkurs steigt auf 60 Euro. Du kaufst 1,67 Anteile.

Am Ende des dritten Monats hast Du insgesamt 6,17 Anteile für 300 Euro gekauft, was einem Durchschnittspreis von rund 48,61 Euro pro Anteil entspricht. 

Das ist viel besser, als wenn Du im Monat 1 sofort für 300 Euro gekauft und im Gegenzug dafür nur 6 Anteile erhalten hättest.

Gerade wenn der Markt schwankt, profitierst Du von den günstigeren Preisen, wenn der Kurs fällt, und baust so langfristig kontinuierlich Vermögen auf.


4. Wie der Cost-Average-Effekt Dir beim Vermögensaufbau hilft

Der Cost-Average-Effekt hat mehrere Vorteile für Sportler und Fitnessbegeisterte, die langfristig finanzielle Sicherheit aufbauen möchten:

1. Kontinuität führt zum Erfolg

Genauso wie im Fitnessbereich zählt beim Investieren die Regelmäßigkeit. Wenn Du Deine Muskeln aufbauen willst, trainierst Du nicht nur einmal pro Woche, sondern folgst kontinuierlich einem Trainingsplan.

Beim Investieren funktioniert es genauso – regelmäßige, gleichbleibende Investitionen schaffen die Grundlage für Wachstum.

Der Cost-Average-Effekt fördert die Disziplin. Anstatt in den hektischen Versuch zu verfallen, den besten Moment abzupassen, um Dein Geld anzulegen, bleibst du konstant dran. Deine stetigen Einzahlungen sorgen für Stabilität und verhindern, dass Du Dich von den Höhen und Tiefen der Börse verrückt machen lässt.

2. Risikoreduzierung des Durchschnittspreises

Im Fitnessstudio würdest Du (hoffentlich) niemals jeden Tag Dein Maximalgewicht heben, da dies das Risiko von Verletzungen erhöht. Stattdessen variiert Dein Training, Du hebst an manchen Tagen schwer, an anderen leichter. So minimierst Du das Risiko von Übertraining oder Verletzungen.

Ähnlich funktioniert der Cost-Average-Effekt. 

Du kaufst Aktien zu unterschiedlichen Preisen, was das Risiko mindert, zu einem ungünstigen Zeitpunkt alles auf einmal zu investieren. Dadurch erreichst Du über die Zeit einen besseren Durchschnittspreis, was Dein Anlagerisiko verringert bzw. Deine Rendite erhöht.

3. Langfristiger Fokus

Im Sport geht es nicht um schnelle Erfolge. Es geht darum, langfristig fitter und gesünder zu werden.

Dieselbe Denkweise solltest Du beim Investieren anwenden. Der Cost-Average-Effekt zwingt Dich, einen langfristigen Ansatz zu verfolgen, statt kurzfristigen Trends oder Hypes nachzujagen.

Ein langfristiger Investmentplan lässt Dich ruhig bleiben, selbst wenn die Märkte kurzfristig stark schwanken. Du weißt, dass Du über die Zeit immer wieder Anteile kaufst und dass sich Dein Vermögen schrittweise vergrößert.

4. Vermeidung emotionaler Entscheidungen

In der Fitnesswelt wirst Du oft mit dem inneren Schweinehund konfrontiert, der Dir sagt, Du sollst das Training ausfallen lassen und/oder einen Cheat-Day einlegen. 

Ähnlich verhält es sich an der Börse, wo Emotionen wie Angst oder Gier Dich dazu verleiten können, überhastete Entscheidungen zu treffen. Der Cost-Average-Effekt hilft Dir, Emotionen aus Deinen Investmententscheidungen herauszuhalten. 

Du investierst automatisch und regelmäßig, unabhängig von den aktuellen Marktbedingungen

Statt auf kurzfristige Marktschwankungen emotional zu reagieren, bleibst Du diszipliniert. Du weißt, dass Du über die Zeit hinweg den Markt „austrainierst“ und langfristig von dieser Strategie profitieren wirst.


5. Wie Du den Cost-Average-Effekt in Deine Finanzplanung integrierst

Starte (klein) und bleibe dabei

Genau wie beim Training musst Du nicht sofort mit großen Gewichten / Beträgen beginnen. Wichtig ist lediglich, dass Du anfängst. 

Entscheide Dich für eine Summe, die Du monatlich investieren kannst und bleibe dabei. 

Selbst kleinste Beiträge summieren sich über die Jahre zu einem erheblichen Betrag.

Nutze automatisierte Sparpläne

Genauso wie Du Dir feste Trainingszeiten setzt, solltest Du Deine Investitionen automatisieren. 

Die meisten Banken und Broker bieten automatisierte Sparpläne an, die Dir das regelmäßige Investieren erleichtern. So stellst Du sicher, dass Du Dich nicht ständig um Deine Investments kümmern musst.

Langfristige Ausdauer zahlt sich aus

Genauso, wie Du beim Krafttraining nicht nach einem Monat riesige Muskelzuwächse siehst, solltest Du auch beim Investieren Geduld haben. 

Der Cost-Average-Effekt entfaltet seine volle Wirkung erst über die Zeit, wenn sich die Märkte entwickeln und Deine Investments reifen.

Den größten Effekt wirst Du übrigens erleben, wenn Du den ersten Crash hindurch weiter gekauft hast und die Kurse dann wieder steigen. 

Merke: Krisen sind die Glücksmomente des langfristigen Investors 🙂


6. Fazit: Finanz-Fitness mit dem Cost-Average-Effekt

Der Cost-Average-Effekt ist wie ein gut durchdachter Trainingsplan für Deine Finanzen. Er erfordert Disziplin, Regelmäßigkeit und einen langfristigen Ansatz. 

Indem Du stetig investierst, reduzierst Du Dein Risiko, kaufst zu unterschiedlichen Marktpreisen und baust über die Zeit ein stabiles Vermögen auf. 

Egal, ob Du gerade erst mit dem Investieren beginnst oder schon erfahren bist – der Cost-Average-Effekt ist eine effektive Methode, um Dich finanziell fit zu halten.

Also, schnapp Dir Deine „finanziellen Hanteln“ und beginne noch heute mit Deinem Investment-Workout!

Dean Gröning
Dean Gröning
💶 Dean Gröning - Gründer der Online Börsenschule 👉 2 Jahre Ausbildung zum Bankkaufmann 👉 5 Jahre BWL Studium (Schwerpunkt Bank) 👉 8 Jahre Erfahrung im Optionshandel 👉 20 Jahre Erfahrung im passiven Investieren (Aktien, Fonds & Co.) 🏖️ Ich lebe auf Mallorca und liebe Radfahren, Joggen, das Meer und Coke Zero Zero 😎

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