In der Welt des Optionshandels spielt der "Zeitwert" eine entscheidende Rolle, die oft über Erfolg oder Misserfolg entscheidet.
Der Optionspreis (Prämie) besteht aus zwei Anteilen: Dem inneren Wert und dem Zeitwert (äußerem Wert). Der innere Wert ist die Differenz aus dem Strike und dem aktuellen Kurs des Basiswertes.
Der Zeitwert hingegen ist eine Art Zuschlag, welcher in der Prämie der Option enthalten ist und das Potenzial (in Anlehnung an die Restlaufzeit) der Option bepreist.
Optionen haben einen Zeitwert aufgrund der Tatsache, dass sie dem Käufer das Recht, aber nicht die Verpflichtung einräumen, einen Vermögenswert (Basiswert) zu einem bestimmten Preis (Strike) innerhalb eines bestimmten Zeitraums (bis zum Verfallsdatum) zu kaufen oder zu verkaufen.
Dieser Zeitwert entsteht aus der Erwartung, dass sich der Kurs des zugrunde liegenden Vermögenswerts bis zum Verfallsdatum ändern wird.
Der Zeitwert spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewertung von Optionen und beeinflusst maßgeblich ihre Preise. Je höher der Zeitwert, desto höher auch der Preis der Option und vice versa.
Zwei Komponenten, die stark auf den Zeitwert wirken, sind:
Je länger die Laufzeit einer Option, desto größer ist ihr Zeitwert. Dies liegt daran, dass eine längere Laufzeit dem Markt mehr Zeit gibt, sich zu bewegen und die Option in einen profitablen Bereich zu bringen.
Eine höhere implizite Volatilität des zugrunde liegenden Vermögenswerts erhöht den Zeitwert der Option, da sie das Potenzial für größere Kursbewegungen und damit für höhere Gewinne bietet.
Der Zeitwert berechnet sich nach folgender Formel:
Zeitwert = Optionspreis - innerer Wert
Der innere Wert einer Option stellt die Differenz aus dem Strike und dem aktuellen Kurs des Basiswertes dar. Er wird bei Call und Put Optionen unterschiedlich berechnet:
Mach Dir den Zeitwert am folgenden praktischen Beispiel klar: Du möchtest einen Call auf Coca Cola Aktien kaufen und hast Dich für eine Option mit einer Restlaufzeit von 72 Tagen und einem Strike von 67,5 USD entschieden.
Der Kurs des Basiswertes, also der Coca Cola Aktien, notiert aktuell bei knapp 62 USD, die Option ist also "out of the money" und besitzt nach der obigen Formel (Kurs Basiswert - Strikepreis der Option / 62 USD - 67,5 USD = 0) keinen inneren Wert.
Du müsstest für diese Option jetzt 42 USD bezahlen (0,42 USD gedanklich mit 100 multiplizieren, weil ein Optionskontrakt ja immer für 100 Aktien gilt) und dieser Wert entspricht dem aktuellen Zeitwert Deiner gewählten Option.
Etwas aufwendiger ist die Bestimmung des Zeitwertes bei Optionen, die "im Geld" liegen.
Bleiben wir im gleichen Beispiel: Du möchtest erneut eine Option auf Coca Cola Aktien mit einer Restlaufzeit von 72 Tagen kaufen. Diesmal jedoch zum Strike von 55 USD.
Der Preis der Option liegt bei 755 USD (7,55 USD x 100 Aktien). Sie hat einen inneren Wert von 62 USD - 55 USD (Kurs Basiswert - Strikepreis der Option) = 7 USD. Dieser Wert gilt erneut für 100 Aktien, also beträgt der innere Wert 7 USD x 100 Aktien = 700 USD.
Der Zeitwert dieser Option liegt demzufolge bei lediglich 755 USD - 700 USD = 55 USD (Optionspreis - innerer Wert).
Der Zeitwertverfall bei Optionen bezieht sich auf den schrittweisen Rückgang des Zeitwerts im Laufe der Zeit bis zum Verfallsdatum.
Der Zeitwertverlust wird mit der Kennzahl Theta beschrieben.
Das Theta misst die Veränderung des Optionspreises pro Zeiteinheit, wobei Du erwarten kannst, dass sich der Wert der Option mit fortschreitender Zeit bis zum Verfallsdatum verringert, selbst wenn sich der Preis des Basiswerts nicht ändert.
Dies geschieht, weil die Option mit weniger verbleibender Zeit weniger wertvoll ist, da die Möglichkeit, von Kursbewegungen zu profitieren, abnimmt.
Der Zeitwertverfall ist ein wichtiger Aspekt beim Handel mit Optionen, den Du berücksichtigen musst, wenn Du Deine Handelsstrategie planst.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Zeitwertverfall exponentiell zunimmt, je näher das Verfallsdatum rückt, was bedeutet, dass Optionen in den letzten Tagen vor dem Verfall besonders schnell an Wert verlieren können.
Wie kannst Du nun den Zeitwertverfall für Dein Trading nutzen?
Wenn Du Long Positionen eingehst, also Optionen kaufst, arbeitet das Theta gegen Dich:
Deine Option verliert jeden Tag kontinuierlich an Wert, wenn alle anderen Faktoren gleich bleiben.
Dies geht solange, bis der Zeitwert am Ende der Laufzeit 0 beträgt.
Gehst Du hingegen Short Positionen ein, verkaufst also Optionen, arbeitet das Theta für Dich:
Der Wert der Option nimmt jeden Tag etwas ab, die Option wird also immer günstiger, so dass Du sie irgendwann billig zurück kaufen und die Position dadurch schließen kannst.
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